In Beauvais ist die Herstellung von Wandteppichen eine Tradition, die bis auf das Mittelalter zurückgeht. 1664 gründete Colbert, der Finanzkontrolleur unter Ludwig XIV., die königliche Wandteppichmanufaktur. Damals hatte die Stadt eine strategisch günstige Lage an der Route von Flandern und Colbert wollte den Import einschränken. Das Ergebnis war zwar mittelmäßig, die Manufaktur erlebte aber dennoch im 18. Jahrhundert ihre Glanzzeit. Zunächst wurden Landschaftsmotive gewebt, später wurden auch Wandteppiche mit historischen und biblischen Motiven hergestellt. 1940 wurden die Werkstätten zerstört, in Paris wiedereröffnet, bevor sie dann schließlich 1989 wieder nach Beauvais zurückverlegt wurden, wo die Manufaktur in renovierten Schlachthäusern eingerichtet wurde. Dort werden heute zehn Webstühle gezeigt, auf denen die Wandteppiche mit der Rückseite nach oben und waagerecht gewebt werden.
In der Nähe der Kathedrale entstand auf Initiative von André Malraux 1964 die Nationalgalerie der Wandteppiche. Dort werden Wechselausstellungen sowie eine herausragende Sammlung von Wandteppichen, alten Möbeln und Gemälden gezeigt.
Adresse | Rue de la Tapisserie, Beauvais |
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