Der ideale Palast des Postboten Cheval

In der kleinen Ortschaft Hauterives im Herzen der hügeligen Drôme ist ein ganz bestimmtes Monument seit über einem Jahrhundert in aller Munde. Hier, in einem üppigen Garten, hat Ferdinand Cheval, der aufgrund seines Berufes auch Postbote Cheval genannt wurde, eines der unglaublichsten Werke geschaffen. Dieses Meisterwerk der rohen Kunst, das von einem Mann ganz allein errichtet wurde, wurde 1969 als "naive Kunst" als Historisches Monument unter Denkmalschutz gestellt. Noch heute inspiriert der Ideale Palast des Postboten Cheval, der viele Surrealisten wie André Breton und Max Ernst in Bewunderung ausbrechen ließ, zahlreiche Künstler.

1879 begann Ferdinand Cheval mit dem Bau seines Palastes aus Steinen, die er bei seinen Touren zum Briefe austragen sammelte. Seine Inspiration holte er sich hauptsächlich in Büchern, in der Natur oder in den Postkarten, die er austrug. Die Skulpturen des Gebäudes stellen hauptsächlich verschiedene Monumente, mythologische Figuren oder Tiere aus aller Welt dar. Hindutempel, ägyptisches Grab, Mittelalterburg, Moschee, Schweizer Chalet und Turm der Barbarei gehören zu den Kreationen, die den Palast bilden. Die Mauern sind mit Zitaten und Gedichten verziert, von denen eines zum Namen dieses herausragenden Werkes inspirierte. 1912 war der Ideale Palast des Postboten Cheval endlich fertig, nach 33 Jahren harter Arbeit!

Das 2014 eröffnete Museum, das an den Idealen Palast angrenzt, erzählt vom Leben und den Inspirationsquellen dieses ungewöhnlichen Mannes.

Als Ergänzung zur Besichtigung lohnt sich auch ein Besuch des Grabs des Postboten Cheval auf dem Dorffriedhof, das Ferdinand Cheval mit 78 Jahren selbst anfertigte. Acht Jahre dauerte es, bis er das "Grab der Ruhe und der endlosen Erholung " fertiggestellt hatte.