Dieses ehemalige Winzerhaus, das Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und im 18. Jahrhundert in ein Landhaus umgebaut wurde, liegt an einem Hang in Sèvres. Es wurde vom Gärtner von Honoré de Balzac bewohnt, der das Haus zwischen 1837 und 1840 besaß. Nach dem Tod des Schriftstellers wurde Léon Gambetta, der französische Staatsmann, der die Dritte Republik ausrief, 1878 der neue Bewohner dieses Hauses, nachdem er sich aus dem politischen Leben zurückgezogen hatte. Das in seinem Originalzustand erhaltene Haus wurde zu seiner Oase der Ruhe. Er wohnte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1882.
Sehr bald nach seinem Tod wurde das Haus dem Staat überschrieben. Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Haus ein republikanischer Ort für Pilgerfahrten, an denen Regierungsmitglieder und ausländische Persönlichkeiten teilnahmen. Zwischen 1990 und 1996 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Innen- und Außenbereich durchgeführt, um das Gebäude so zu gestalten, wie es heute besichtigt werden kann.
Das Haus Les Jardies, das das Label „Haus der Illustren‟ trägt und als historisches Monument unter Denkmalschutz steht, hat sein Dekor aus der damaligen Zeit bewahrt. Der Besucher entdeckt den Lebens- und Arbeitsort des republikanischen Kämpfers sowie Gegenstände, Dokumente und Möbel, die den beiden berühmten Persönlichkeiten gehörten, die hier lebten. Anekdoten, die ebenso faszinierend wie spannend sind, werden Geschichtsinteressierte aller Altersgruppen fesseln! Im Garten steht eine imposante Statue von Gambetta, die von dem berühmten französischen Bildhauer Auguste Bartholdi geschaffen wurde.
