Die Brunnen-Waschhäuser, mit der zivilen Architektur des Departements Haute-Saône untrennbar verbundene Bauwerke, sind in fast allen Orten des Departements präsent.
Die aus dem früheren Alltag der Dörfer nicht wegzudenkenden Brunnen-Waschhäuser verfügen über manchmal sehr unterschiedliche Architekturstile, bestimmte sind außerdem klassifiziert. Sie wurden ab dem 18. Jahrhundert, noch häufiger im 19. Jahrhundert entworfen, um Quellen zu fassen und Wasser in den Ortskern zu bringen. Dadurch sollte der Wasserbedarf der wachsenden Bevölkerung und des Viehbestands erfüllt werden. Meistens sind die Bauten blumengeschmückt und werden sehr gut gepflegt. Waschhäuser und Brunnen bildeten früher einen wichtigen Bestandteil des sozialen Lebens, wie die Läden und die Kirche: Hier kamen die Frauen an den Waschtagen zusammen und traf man sich beim Wasserholen.
Die Architekten haben sich gegenseitig an Einfallsreichtum übertroffen, indem sie Waschhäuser und Brunnen in zahllosen Stilen konzipierten, vom einfachsten bis zum raffiniertesten. Bemerkenswert ist zum Beispiel das überdachte und mit Arkaden versehene Waschhaus im Ort Ray-sur-Saône, ein in der Region der Gemeinden Gray, Vesoul und Lure häufig auftretender Baustil; das Waschhaus in der Ortschaft Étuz, das sich wie die Waschhäuser von Boult, Fontenois, Semmadon, Confracourt usw. auf die ionischen Tempel des antiken Griechenlands bezieht; die offenen Brunnen von Fallon und Fondremand; der Brunnen von Fontenois-lès-Montbozon, der ein Kuppeldach mit einer Zinkkappe und einem oben aufgesetzten Kreisel besitzt; die Brunnen der Orte La Malachère, Oiselay usw. In bestimmten Brunnen, wie dem von Seveux, befindet sich außerdem eine Viehtränke. Bemerkenswert sind die über den Quellen und Wasserbecken erbauten Rathaus-Brunnen, wie etwa die in Bucey-lès-Gy, Dampierre-sur-Salon und Beaujeu.