Das im Mündungstrichter der Gironde und in der Dordogne zwischen Mitte Dezember und Mitte Mai gefangene Neunauge, ein Fisch, der früher den Notabeln und Reichen vorbehalten war, gibt eine erlesene Speise, die in der Region von Bordeaux sehr beliebt ist.
Um dieses traditionelle Neunaugen-Fischgericht nach Art von Bordeaux zu kochen, hängt man das lebende Neunauge über Kopf auf, bevor man den Fisch aufschneidet, um das Blut aufzufangen. Überbrüht und in Scheiben geschnitten wird er dann mit Porree, Rotwein, Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch, rohem Schinken und Kräutern geschmort. Dann wird er mit Armagnac flambiert und die Sauce mit dem Fischblut gebunden. Serviert wird das Gericht mit Knoblauchbrotkrutons und einem Glas Rotwein aus Bordeaux.
Jedes Jahr findet Ende April in Sainte-Terre im Libournais ein Neunaugenfest statt. Eine schöne Gelegenheit, um dabei zu sein, wenn neue Mitglieder in die Bruderschaft der Neunaugenfischer aufgenommen werden. Außerdem stehen Kochkurse, gastronomische Essen, ein lokaler Markt und zahlreiche Animationen auf dem Programm.