Das Festival von Paimpol ist in erster Linie ein internationales Treffen im Zeichen des Seemannsgesangs. Auf allen Schiffen, auf allen Breitengraden, haben diese Gesänge vor allem den Zweck, den Manövern der Matrosen, auf dem Schiff und auch am Kai, einen gleichmäßigen Rhythmus zu verleihen. Auf dem Meer und in den Hafenkneipen sorgen diese Gesänge für die nötigen Entspannungsmomente. Die Seemannsgesänge erzählen uns noch heute von außergewöhnlichen Abenteuern und Entdeckungen, von Schiffbrüchen und Heldentaten, von Liebe und Kameradschaft. Das Festival von Paimpol versteht sich als eine Hommage an all die Seeleute, deren mündlich überlieferten Gesänge, die Zeugenberichte dieser vergangenen Epochen, von begeisterten Seemannsgesangsfreunden zusammengetragen wurden. Sindbad, Kapitän Haddock, Achab, Jack Aubrey, Corto Maltese, Jack Sparrow... Das Programm dreht sich jedes Jahr um eine bunte Mischung aus Musik, die in der traditionellen Musik verwurzelt und gleichzeitig offen ist für die Musik aus aller Welt, um den Geschmack jedes Besuchers gerecht zu werden.
Das Festival der Seemannsgesänge von Paimpol ist auch das Fest der alten Takelwerke. Alle zwei Jahre laufen beim Festival alte Holzschiffe in den Hafen ein. An Bord dieser großen, alten Segelschiffe arbeiten tausende von jungen und weniger jungen Matrosen. Sie nehmen am Vortag des Festivals an dem berühmten und lebhaften "Mannschaftsessen" und jeden Morgen am Konzert der Nebelhörner teil, das den Beginn der Festlichkeiten einläutet.