Der Erste Weltkrieg hat in der lothringischen Landschaft unauslöschliche Spuren hinterlassen. In Verdun und Umgebung halten Monumente die Pflicht der Erinnerung in Ehren, genau an den Schauplätzen, auf denen die berühmte Schlacht mit den 300.000 Kriegstoten stattfand.
Man kann die Gedenkstätten über die Heilige Straße erreichen, eine damals strategisch entscheidende Straße zwischen dem Ort Bar-le-Duc und der Stadt Verdun, die dem Transport der Soldaten, des Kriegsmaterials und der Verpflegung während der Schlacht diente. Die mit der Nummer RD1916 beschilderte Straße ist mit Kilometersteinen markiert, die mit Stahlhelmen geschmückt sind.
Die Gedenkstätte "Museum für den Frieden", die die ehemaligen Kämpfer ehrt, wurde 1967 eingeweiht, an der Stelle des Bahnhofs des Ortes Fleury-devant-Douaumont. Besucher erfahren hier mithilfe einer audiovisuellen Show Näheres über den Schlachtverlauf, die Akteure innerhalb der Armee, die Generalstäbe, Artilleristen und Flieger, sowie über den Alltag hinter der Front, wo man die Verletzten hinbrachte und versorgte.
Für die Verteidigung rund um Verdun spielte das 1885 errichtete Fort Douaumont eine wichtige Rolle. Dieses Werk, das in die Hände der Deutschen fiel und einige Monate später von den französischen Soldaten wieder zurückerobert wurde, beherbergte 3.000 Soldaten, die darin zusammengepfercht lebten und von denen ungefähr 700 einer unbeabsichtigten Munitionsexplosion zum Opfer fielen.
Das ebenfalls in Douaumont gelegene gleichnamige Beinhaus wurde für die Überreste von 130.000 nicht identifizierten Soldaten errichtet und befindet sich in direkter Nachbarschaft zu einem Soldatenfriedhof mit Gräbern von 15.000 französischen Soldaten.
Nicht weit entfernt von dort liegt der Bajonettgraben, in dem man im Juni 1916 eine französische Infanteriesektion fand, die lebendig verschüttet wurde.
In Fort Vaux, einem zentralen Schauplatz der Schlacht um Verdun, endete der viermonatige heldenhafte Widerstand gegen die Angriffe der deutschen Armee mit einem Nahkampf im Inneren der Festung. Nach einer ehrenvollen Kapitulation eroberten die französischen Soldaten das Fort einige Monate später jedoch wieder zurück. Nach der Einnahme des Forts Vaux griffen die deutschen Soldaten das Fort Souville an und besetzten das Zwischenwerk Thiaumont. Der Rastplatz von Souville ist der Ausgangspunkt eines markierten Besichtigungsrundgangs, der die Möglichkeit bietet, die Ruinen des Forts von außen zu erkunden.
Die während der Kämpfe evakuierten Orte Beaumont-en-Verdunois, Bezonvaux, Cumières-le-Mort-Homme, Douaumont, Fleury-devant-Douaumont, Haumont-près-Samogneux, Louvemont-Côte-du-Poivre, Ornes und Vaux-devant-Damloup wurden vollständig zerstört. Von diesen neun Dörfern wurden nur drei neu erbaut.
Verdun, die Weltfriedenshauptstadt, lädt dazu ein, sich in der unterirdischen Zitadelle und in der Gedenkstätte "Museum des Friedens" mit der Geschichte dieser Stadt auseinanderzusetzen.
Jedes Jahr werden im gesamten Departement Meuse Gedenkfeiern und ganzjährig zahlreiche geführte Entdeckungsbesichtigungen organisiert.