Die wunderschön am Ufer des Tarn gelegene Stadt Albi macht ihrem Namen als "rote Stadt‟ alle Ehre! Diese aus Backstein und Stein errichtete Bischofsstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, gilt als eine der Perlen in Frankreichs Südwesten. Der Grund dafür? Ihre wunderschönen Bauwerke und ihr malerischer Charme. Um die Atmosphäre der Stadt so richtig zu genießen, flanieren Sie durch die engen Straßen der Altstadt oder an den Ufern des Tarns entlang, beides Orte, die zum Verweilen einladen. Bewundern Sie unterwegs die alten Häuser aus Backstein und Fachwerk und die herrschaftlichen Häuser aus der Renaissance wie das Haus Enjalbert oder das Hotel Reynès.
Die Kathedrale Sainte-Cécile, ein Juwel der gotischen Baukunst in Südfrankreich, ist die größte Backsteinkirche der Welt und auch die größte in Europa, deren Wände noch komplett bemalt sind. Die in zwei Jahrhunderten, von 1282 bis 1480 errichtete Kathedrale besitzt eine reiche Innenausstattung: 18.500 m² Fläche sind verziert mit Fresken, es gibt einen Lettner im gotischen Flamboyant-Stil und ein bemerkenswertes Gemälde, das das Jüngste Gericht zeigt. Wenn Sie zum Gewölbe hochschauen, entdecken Sie die zauberhaften Malereien aus der italienischen Renaissance. Die herausragende große Orgel mit ihren vier Manualen stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie steht genau über der Darstellung des Jüngsten Gerichts, ein Gemälde, das im 15. Jahrhundert angefertigt wurde. Eine weitere Besonderheit des Bauwerks ist die Ausstellung der nachgebildeten mappa mundi, eine mittelalterliche Weltkarte und eines der handschriftlichen Blätter, die dem Kapitel der Kathedrale gehören. Im Schatzsaal erzählen neun Infotafeln von der Geschichte der Kathedrale vom 8. Jahrhundert bis heute.
Neben der Kathedrale steht der wie eine Burg anmutende Palast Berbie, der ehemalige Bischofspalast, ein weiteres architektonisches Juwel. Der Palast mit seinem Ehrenhof und zwei Türmen ist noch heute sehr gut erhalten. Der im 13. Jahrhundert errichtete Palast beherbergt heute das Museum Toulouse-Lautrec, das eine Vielzahl der Werke des berühmten Künstlers zeigt, der in Albi geboren wurde: Gemälde aus seiner Jugend, Porträts, Gemälde der Freudenhäuser, Skizzen über die Welt des Spektakels... Schließen Sie Ihren Besuch mit einem Spaziergang in den zauberhaften Palastgärten ab, die eine wunderschöne Panoramasicht auf den Fluss, die Ufer des Tarn, die Alte-Brücke und dahinter die hügelige Landschaft bieten.
Besichtigen Sie auch die Stiftskirche Saint-Salvi aus dem 11. Jahrhundert, die aus einem subtilen Mix aus Back- und Naturstein errichtet wurde. Im Inneren dieses schönen Monumentes, das die romanischen und gotischen Baustile vereint, erzählen sechs große Gemälde vom Leben des Heiligen Salvi und von der Geschichte der Stadt. Unter der Orgel sollten Sie unbedingt einen Blick auf die feinen Details und Farben der Skulpturen achten. Gehen Sie dann weiter zum charmanten Klostergarten mit seinen romanischen Arkaden und überraschenden gotischen, gemeißelten Kapitellen.
Das Haus des Alten Alby, das Symbol des historischen Zentrums, ist wohl eines der typischsten Häuser in diesem Viertel. Das aus Backstein und Fachwerk errichtete Haus hat seine mittelalterliche Seele bewahrt: Kragbogen, vorstehende Holzpfeiler, Holzfachwerk, offenes Dachgeschoss, das auch "soleilhou‟ genannt wird... Im Obergeschoss befindet sich eine Dauerausstellung über die Jugendzeit von Toulouse-Lautrec.
Die 151 m lange Alte-Brücke ist eine der ältesten Brücken in Frankreich. Die um 1040 errichtete Brücke war früher im Laufe des Hundertjährigen Kriegs eines der Verteidigungselemente, dann ließen sich im 16. Jahrhundert Familien dort nieder. Sie wohnten in Fachwerkhäusern, die sich über die damalige Fahrbahn spannten. Nur wenige Meter entfernt befindet sich das Museum der Akademie der Miniaturen, das Jung und Alt mit seiner fantastischen Sammlung von um die sechzig Miniaturvitrinen begeistern wird. Gezeigt wird das Interior der herrschaftlichen Wohnhäuser.
Albi war auch die Stadt anderer namhafter Persönlichkeiten. Dazu gehört zum Beispiel La Pérouse, ein Seefahrer aus dem 18. Jahrhundert, der zu einer Expedition rund um die Erde aufbrach. Diese Expedition wird in dem ihm gewidmeten Museum ausführlich beschrieben. Dann gibt es noch Raphaël Cordoba, ein Maler, der seine Leidenschaft für die Kunst mit anderen teilen wollte und so ein "Museum für Alle‟ einrichtete. Dieses Museum, das sich in dem ehemaligen Renaissance-Wohnhaus Hotel Saunal eines reichen Pastelhändlers befindet, zeigt 65 Reproduktionen von berühmten Gemälden, die der Künstler aus Albi anfertigte.